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Starker Dollar nach Trump-Wahlsieg

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11 November 2024

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die Unsicherheit an den Märkten hinsichtlich der US-Wahlen konnte durch das eindeutige Ergebnis beendet werden. Die Republikaner entscheiden nicht nur die Präsidentschaftswahlen für sich, sondern auch das Repräsentantenhaus und den Senat.

Z
war birgt dieses Ergebnis weiterhin Unsicherheit über die Politik der zweiten Trump-Regierung, das von den Märkten befürchtete “Tail Risk” (eine umstrittene Wahl) wird jedoch kein Thema sein. Risikoanlagen reagieren mit Kurszuwächsen, wobei die meisten Aktienindizes, mit Ausnahme der europäischen, ansteigen. Zinssätze und Staatsanleihen stiegen aufgrund von Befürchtungen über Trumps inflationäre Tendenzen allgemein an. Der Dollar legte ebenfalls zu, allerdings weniger stark als erwartet. Dies lässt darauf schließen, dass die Märkte bei der Wahl einen Vorteil für Trump eingepreist hatten. Zudem bestätigen die Wahlergebnisse die Prognosen der Finanzmärkte im Vergleich zu allgemeinen Wahlumfragen.

Nach den US-Wahlen dürften makroökonomische und politische Nachrichten wieder in den Fokus rücken. Die neue Trump Administration wird schon vor Antritt gelegentlich die Schlagzeilen dominieren, insbesondere in Bezug auf Zölle. Es ist derzeit nicht klar, in welchem Umfang die im Wahlkampf angekündigten Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden. Dennoch werden die Inflationsdaten, die in der nächsten Woche (Mittwoch) in den USA erscheinen, von entscheidender Bedeutung sein. Dies vor dem Hintergrund, dass in der vergangenen Woche künftige Lockerungen der Federal Reserve erneut auf dem Prüfstand standen.
Der Arbeitsmarktbericht aus dem Vereinigten Königreich wird mit großem Interesse beobachtet werden. Die zusätzliche Unsicherheit über das Tempo und den Umfang weiterer Zinssenkungen der Bank of England, flankiert durch den lockeren Haushalt der Labour Party, erhöht die Relevanz der britischen Arbeitsmarktberichte.

EUR

Nach der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Donald Trump hat der Euro im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen am stärksten an Wert verloren. Die Aussicht auf Zölle auf die größten Exportmärkte der Europäischen Union stellt die Wirtschaft der Eurozone vor Herausforderungen. Das BIP-Wachstum für das dritte Quartal fiel besser aus als erwartet, während Frühindikatoren wie die PMI-Umfragen für das vierte Quartal eine Stagnation vorraussagen. Zusätzlich verschärft sich die Situation durch die sich ausweitenden Zinsdifferenzen, wodurch der Druck auf die Gemeinschaftswährung steigt. Beim derzeitigen Stand sind zahlreiche negative Faktoren für den Euro bereits eingepreist.

USD

Nach einer intensiven Periode hinsichtlich der US-Wahlen, würden die Märkte eine Rückkehr begrüßen. Die Sitzung der Federal Reserve vom vergangenen Mittwoch begann mit einer eher unauffälligen Pressekonferenz. Die Zinssätze wurden wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt. Vorsitzende Yellen äußerte sich nur wenig zu künftigen Entwicklungen, was angesichts der Ungewissheit über die Politik der Trump-Regierung als angemessen gesehen wird. Das Wahlergebnis dürfte zu einer generell konservativeren Ausrichtung der Fed führen. Zudem gewinnt der Inflationsbericht in dieser Woche zusätzlich an Bedeutung. Eine positive Überraschung nach oben, noch bevor sich die Inflationspolitik der Trump-Regierung bemerkbar macht, würde von den Anleihemärkten negativ bewertet werden.

GBP

Die Auswirkungen der überraschend expansiven Fiskalpolitik von Bundeskanzler sind an den Märkten weiterhin spürbar, auch wenn die britischen Staatsanleihen (Gilts) nach dem anfänglichen starken Abverkauf eine gewisse Stabilisierung aufweisen. Die Bank of England bewertete die zusätzlichen Anreize positiv, ging bei der Ankündigung der erwarteten Zinssenkung um 25 Basispunkte jedoch nicht sehr ins Detail. Die Märkte haben jedoch einen Dezember weitgehend ausgepreist, die allgemein höheren Zinssätze geben dem Pfund Sterling Auftrieb. Umso bemerkenswerter, dass das britische Pfund die Woche fast unverändert gegenüber dem Dollar beenden konnte, trotz des Sieges von Trump.

CHF

Nach den US-Wahlergebnissen zeigte sich zunächst eine Erholung des Frankens. Im Vergleich zu den meisten anderen G10-Währungen entwickelte sich der Franken in der vergangenen Woche jedoch überraschend schlechter und schloss sich den meisten anderen europäischen Währungen an. Dennoch konnte das Währungspaar EUR/CHF dank des sinkenden Euro-Kurses Gewinne verzeichnen und wurde wieder unter der Marke von 0,94 gehandelt.

Die Entwicklung des Frankens wird auch in Zukunft vom Marktumfeld beeinflusst werden. Jede weitere Beunruhigung im Zusammenhang mit Trump 2.0 könnte der Schweizer Währung neuen Auftrieb verleihen. Dennoch stehen lokale Nachrichten wieder im Fokus, da die Märkte auf eine Zinssenkung der SNB im Dezember vorbereitet sind, deren Umfang jedoch noch unklar ist. Jegliche Rhetorik und Daten werden einer genauen Prüfung unterzogen.

 

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