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US-Inflation steigt wieder, Dollar setzt Rally fort

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14 October 2024

geschrieben von
Enrique Diaz-Alvarez

Chief Risk Officer

Die US-Inflationsdaten für September überraschten leicht. Dies verstärkte den Anstieg der amerikanischen Staatsanleihen und unterstützte die Erholung des US-Dollars.

E
ine wachsende US-Wirtschaft mit einem Arbeitsmarkt, auf dem weiterhin Vollbeschäftigung herrscht gepaart mit einer moderaten, aber steigenden Inflation macht es den anderen G10-Währungen schwer, sich gegenüber dem Dollar zu erholen. Die Erholung fiel jedoch moderater aus und die meisten Währungen beendeten die Woche innerhalb von 1% ihres Ausgangsniveaus, was darauf hindeutet, dass die überdurchschnittliche Leistung der US-Wirtschaft nun vollständig eingepreist ist und es für den Dollar schwierig sein wird, sich kurzfristig weiter zu erholen.

In dieser Woche richtet sich der Blick wieder nach Europa. Im Mittelpunkt steht die EZB-Sitzung am Donnerstag, bei der allgemein erwartet wird, dass angesichts der Anzeichen für eine stagnierende Wirtschaftsentwicklung im Euroraum die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt werden. Größere Unsicherheit herrscht über die Aussagen der EZB, insbesondere darüber, inwieweit die Notenbank über die jüngste deutliche Abschwächung der wirtschaftlichen Frühindikatoren besorgt ist. Auch in Großbritannien stehen einige wichtige Daten an, beginnend mit den Arbeitsmarktdaten für August und September am Dienstag und der CPi-Inflation für September am Mittwoch. In den USA steht hingegen eine relativ ruhige Woche an.

EUR

Die schwachen Wirtschaftsdaten aus der Eurozone belasten die Gemeinschaftswährung weiterhin, auch wenn die Ankündigung umfangreicher Konjunkturpakete in China die Stimmung etwas aufgehellt hat. Die Märkte werden sich auf den Ton der EZB-Sitzung am Donnerstag konzentrieren. Die Zentralbank zögert normalerweise, über zu kommunizieren, insbesondere bei Sitzungen wie in dieser Woche. Ein Verzicht auf die Indikation eines klaren Plans für Zinssenkungen könnte der Gemeinschaftswährung etwas Sicherheit verleihen.

USD

US Staatsanleihen Zinsen und damit auch der Dollar sind seit ihrem Tiefstand unmittelbar nach der Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte konstant gestiegen. In der vergangenen Woche haben die Inflationszahlen diesen Trend noch verstärkt. Die Kerninflation für September war höher als erwartet, und unser bevorzugter Inflationsindikator, ist nun drei Monate in Folge gestiegen und liegt auf Jahresbasis näher bei 4 % als bei 3 %. Angesichts eines US-Wirtschaftswachstums von 3 % und eines Arbeitsmarktes mit Vollbeschäftigung deutet dies jedoch darauf hin, dass die Talsohle bei den US-Zinsen näher ist, als die Märkte derzeit einpreisen.

GBP

Das Pfund Sterling hat in den vergangenen zwei Wochen einen Teil seines Aufwärtstrends wieder eingebüßt, der durch die dovishen Äußerungen der Bank of England, ausgelöst wurde. Wir gehen jedoch davon aus, dass das Pfund seinen Aufwärtstrend aufgrund der attraktiven Bewertung, der relativ hohen Zinsen und der robusten Konjunktur fortsetzen wird. In dieser Woche werden verschiedene Arbeitsmarktdaten und vor allem die Inflationsdaten diese Einschätzung auf die Probe stellen. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die Arbeitsmarktdaten auf Vollbeschäftigung hindeuten und die Inflationszahlen zwar rückläufig sind, aber immer noch deutlich über den Zielwerten liegen, die die Bank of England festgelegt hat.

CHF

Der Schweizer Franken zeigte in der vergangenen Woche Stärke auf breiter Front und übertraf seine G10-Pendants. Die jüngste Attraktivität der Währung lässt sich zumindest teilweise auf die anhaltenden geopolitischen Sorgen zurückführen. Das wichtigste politische Ereignis des Jahres, die US-Wahlen, steht unmittelbar bevor und wird die Risikostimmung in den kommenden Wochen maßgeblich beeinflussen.

Die binnenwirtschaftlichen Daten sind in den letzten Wochen weitgehend ausgeblieben. Die Signale der Entscheidungsträger der SNB deuten darauf hin, dass wir zu Recht mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik rechnen. So deutete der Vizepräsident der SNB, Antoine Martin, letzte Woche an, dass die Bank die Zinsen in diesem Jahr erneut senken könnte. Sein Tonfall entsprach früheren Äußerungen des neuen SNB-Präsidenten Martin Schlegel, der Anfang des Monats das Ruder bei der Zentralbank übernommen hat.

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